ADHS BEI ERWACHSENEN

Das FIDD hilft – ADHS bei Erwachsenen

Inzwischen weiß man: Das Phänomen ADHS* tritt nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen auf. Wer mal einen Termin vergisst, ein Projekt auf den anderen Tag schiebt oder während des Konzertes im Sessel herumrutscht, ist vielleicht überlastet oder ihm fehlt das Interesse. ADHS* drückt sich bei Erwachsenen nicht durch punktuelles „Versagen“ aus. Desorganisation und fehlende Fokussierung begleiten diese Menschen seit ihrer Kindheit – dieses und weitere Symptome lassen sich therapieren.

ADHS* im Erwachsenenalter ist schon seit Babytagen angelegt

In Deutschland wurde ADHS* im Erwachsenenalter erst im Jahr 2003 offiziell anerkannt. Lange dachte man, die Krankheit würde sich quasi mit Abschluss der Pubertät auswachsen. Dabei verändern sich mit den Anforderungen einfach die Symptome. ADHS* bleibt auch im Erwachsenenalter bestehen, wenn keine Therapie erfolgt.


Definition: ADHS* ist das Symptom einer neuromotorischen Unreife. Die Übertragung von Informationen zwischen den Nervenzellen im Gehirn verläuft anders als bei nicht Betroffenen.


Wo liegen die Ursachen für ADHS* bei Erwachsenen?

Bisher werden drei Faktoren für die Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-) Störung (kurz ADHS) genannt:

  • Vererbung begleitet von
  • äußeren Einflüssen wie Frühgeburt, Komplikationen bei der Geburt, Teratogene und Stress in der Schwangerschaft sowie zahlreichen weiteren Risikofaktoren, wie sie auch in der INPP- Anamnese abgefragt werden, und der damit verbundenen neuromotorischen Unreife Querverweis nach INPP
  • sozialen Anforderungen im Spannungsfeld Familie, Beruf und Freizeit

ADHS* wird weder im Kindes- noch im Erwachsenenalter erworben. Die „Erkrankung“ ist aller Wahrscheinlichkeit nach erblich – das haben Adoptiv- und Zwillingsstudien gezeigt – bzw. hat ihre Ursachen in der fötalen Entwicklungszeit, Geschehnissen unter der Geburt sowie Ereignissen während der ersten 3 Lebensjahren woraus sich neuromotorische Unreifen entwickeln können. Äußere Einflüsse, wie das soziale Umfeld, vertiefen oder beeinflussen die Entwicklung negativ.

Vererbung und soziale Faktoren beeinflussen sich wechselseitig häufig negativ. Denn: Werden Erwachsene mit ADHS* Eltern, haben diese oft Probleme ihren Kindern ein geregeltes, verlässliches Umfeld zu geben. Dabei fehlt keinesfalls die Liebe, noch die Intelligenz. Eltern mit ADHS* können diese Kompetenzen nicht optimal entfalten, zum Nachteil ihrer Kinder, die ebenfalls betroffen sind. Wie schon die Eltern, wachsen die Kinder in einer Atmosphäre der Unwägbarkeit auf.


Beim Verdacht auf ADHS* können Erwachsene (und Kinder) neuromotorische Unreifen als Auslöser für ADHS- Symptome im FIDD testen lassen


Konzentrationsprobleme bei Erwachsenen: Diese Symptome gibt es

Die Symptome bei Kindern unterscheiden sich von Konzentrationsproblemen bei Erwachsenen, obwohl als Grund immer ADHS* bzw. neuromotorische Unreifen vorliegen. Das Älterwerden wird nicht nur durch Erziehung oder Anpassung an gesellschaftliche Normen geprägt. Es ist auch ein physiologischer Ablauf. Äußerlich wirken erwachsene ADHS-ler ruhiger, innerlich bleibt die Unruhe erhalten. Die Hyperaktivität verlegt sich ins Innere der Menschen – das macht es nicht besser.

ADHS* bei Erwachsenen kann sich so ausdrücken:

  • motorische Unruhe wie Wippen, Zupfen, Herumspielen
  • fehlende Ordnung bis hin zum Verlust des Überblicks in finanziellen Angelegenheiten
  • mangelhafte Selbstorganisation – privat wie beruflich
  • schlechtes Zeitmanagement
  • fokussiertes Handeln nur bei eigenem Interesse

ADHS* bei Erwachsenen kann sich so auswirken:

  • Selbstzweifel
  • Niedergeschlagenheit
  • plötzliches Hochgefühl
  • schwankende Stimmungen
  • Impulsivität
  • fehlende Einschätzung von Gefahren

Sicherlich kommt es auf den Grad der Ausprägung an. In schweren Fällen kann ADHS* bei Erwachsenen zu

  • Ängsten und Depressionen führen und
  • Suchtpotenziale können sich entwickeln.

Es ist abzusehen, dass Konzentrationsprobleme bei Erwachsenen und andere Symptome zu erheblichen Einschränkungen im gesellschaftlichen und beruflichen Leben führen.

Wie beeinflusst ADHS* bei Erwachsenen die Partnerschaft?

Aus Kindern werden Erwachsene, die Partnerschaften suchen. Die oben beschriebene emotionale Basis macht es nicht einfach, eine stabile Beziehung zu führen. Neuromotorische Unreifen, gemeinhin als ADHS* beschrieben, fordert Erwachsene in einer Partnerschaft. Sind beide Partner betroffen, potenziert sich das Problem.

Allerdings: Menschen mit ADHS* können anziehend wirken gerade durch ihre unangepasste Art. Sie unterwerfen sich nicht jeder Norm, denken schnell und anders, verknüpfen neu, sind oft kreativ. ADHS* kann bei Erwachsenen in einer Partnerschaft ihren Platz haben, wenn man darüber Bescheid weiß und lernt damit umzugehen. Nicht jede impulsive Bemerkung ist böse gemeint. Die verpasste Verabredung soll nicht beleidigen. Nicht betroffene Partner sind gefordert, manchmal vielleicht überfordert, weil sie das gesellschaftliche Leben steuern oder die Kinder erziehen. Aber sie erhalten einen anderen Blick auf die Welt und können von der dynamischen Lebensführung profitieren.

Gibt es für ADHS* bei Erwachsenen einen Test?

Wer die Suchbegriffe „ADHS“, „Erwachsene“ und „Test“ in den Browser eingibt, findet im Internet Tests, die bei genauerem Hinsehen oft Pharmahersteller als Absender haben…

Bei Kindern wie bei Erwachsenen die unter ADHS- Symptomen leiden, finden sich in der Regel Auffälligkeiten in der neuromotorischen Ausreifung. Die Publikation „Neuromotorische Unreife bei Kindern und Erwachsenen. Der INPP Screening-Test für Ärzte“ von der Direktorin des INPP Chester, Sally Goddard Blythe beschreibt diese Probleme.

Die Auswirkungen neuromotorischer Unreife zu kompensieren, ist mit großen Kraftanstrengungen verbunden. Die Anstrengung, nicht sicher gehemmte Reflexe kompensieren zu müssen, ermüdet, frustriert und kann bei zusätzlichen Lebensbelastungen schneller zur Dekompensation mit der möglichen Folge psychosomatischer Beschwerden und neurotischer oder depressiver Vermeidungsstrategien führen.

ADHS* bei Erwachsenen: Erwachsene, die den Verdacht abklären wollen, ob ihre Probleme möglicherweise mit neuromotorischer Unreife zu erklären sind, finden im FIDD, ebenso wie betroffene Kinder, Hilfe. Dabei ist das Vorgehen ähnlich wie bei den Kindern.

Dazu gehören

  • ein Anamnese- Gespräch,
  • eine Befundung und Auswertung der Ergebnisse sowie
  • Turnübungen, die regelmäßig durchzuführen sind

Wir beraten Sie dazu gerne persönlich. Rufen Sie uns an unter 0212 – 2335511.

*Begriffserklärung: Die korrekte Schreibweise lautet AD(H)S. Zur besseren Lesbarkeit dieses Artikels haben wir auf die Klammern verzichtet.

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