Seit über 50 Jahren leistet das INPP Chester Pionierarbeit unter der Leitung zunächst von Dr. Peter Blythe und seit 2001 von Sally Goddard Blythe. Die Schwerpunkte der Arbeit lagen und liegen in folgenden Bereichen:
- der Erforschung der Auswirkungen neuromotorischer Unreife bei Kindern mit spezifischen Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sowie bei Erwachsenen mit Angst- und Panikstörungen,
- der Entwicklung zuverlässiger Verfahren zur Diagnostik neuromotorischer Unreife,
- der Konzeption wirksamer Interventionsprogramme zur Förderung neuromotorischer Reifung,
- sowie der Gestaltung vielfältiger Weiterbildungsformate zur Vermittlung der INPP-Methode der neuromotorischen Entwicklungsförderung© an Fachkräfte aus Therapie, Pädagogik, Psychologie und Medizin.
Die INPP-Methode hat sich mittlerweile in zahlreichen Ländern etabliert. In Deutschland ist sie seit fast 30 Jahren präsent, in Solingen seit 12 Jahren, wo sie stetig wachsende Anerkennung und Verbreitung findet – allerdings zunehmend auch Nachahmer.
INPP beobachtet international eine Zunahme von Therapieansätzen, die ähnliche Techniken in Kombination mit anderen Verfahren anwenden, jedoch nicht immer auf der gleichen wissenschaftlichen Grundlage basieren. Viele dieser Ansätze nutzen abgewandelte Bezeichnungen wie Reflextherapie oder Reflexintegration. Beispiele hierfür sind:
- Quantum Reflex Integration (QRI),
- Reflexintegrationstherapie (RIT),
- kinesiologische Reflextherapie (Kinflex),
- sowie das Reflexintegrationsprogramm (RIP).
Auch in der INPP-Methode spielen frühkindliche Reflexe eine zentrale Rolle – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Wir therapieren keine Reflexe! Persistierende frühkindliche Reflexe sind nicht Ursache der Probleme, sondern diagnostische Hinweise auf den Reifegrad des zentralen Nervensystems. Nicht vollständig gehemmte Reflexreaktionen weisen auf neuromotorische Entwicklungsverzögerungen hin, die durch gezielte Bewegungsprogramme adressiert werden können.
Die im Verlauf des Programms regelmäßig durchgeführten Kontrolltests auf Restaktivitäten einzelner Reflexe dienen dabei der Erfolgskontrolle. Die Bewegungsübungen selbst ahmen die frühkindlichen Reflexmuster in stilisierter Form nach, fördern deren Nachreifung und legen die neurologischen Grundlagen für die weitere Entwicklung – insbesondere für Koordination und Gleichgewichtsfunktionen.
Die INPP-Methode ist daher ein strukturiertes Bewegungsprogramm zur Förderung der neuromotorischen Reife – keine Reflextherapie.