Konzentrationsschwäche

Schwierigkeiten beim Lernen werden oft mit Konzentrationsschwäche in Zusammenhang gebracht. Eltern berichten uns in Beratungsgesprächen häufig:„wenn sich das Kind gut konzentriert,  ist Vieles richtig“. Wenn wir genauer nachfragen, stellen wir fest: Die Konzentrationsschwierigkeiten treten besonders bei Inhalten auf, die nicht wirklich interessieren oder schwer zu erlernen sind. Ist der Lernstoff subjektiv interessant, bleibt das Kind auch über einen längeren Zeitraum fokussiert. Konzentration bzw. Konzentrationsschwäche ist verknüpft mit dem persönlichen Interesse. Weniger spannende Fächer und Inhalte müssen entsprechend aufbereitet werden.

Automatismen beugen Konzentrationsschwäche vor

Wer sich mit bekannten Anforderungen und gut überlernten Inhalten auseinandersetzt, bleibt länger bei der Sache. Das ist bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern. Man kann sagen, dass Automatismen die Konzentration fördern. Darauf ist das gesamte Lernen in der Grundschulzeit angelegt. Werden Rechenaufgaben knifflig oder sollen anspruchsvolle Textinhalte verstanden werden, ist es wichtig, dass Lesen, Schreiben und die Arithmetik automatisiert abrufbar sind. Andernfalls erschöpfen sich Konzentration und Aufmerksamkeit schnell: Die Kinder sind mit dem Erlesen oder dem Einmaleins inhaltlich beschäftigt. Ist die Konzentrationsspanne erschöpft, muss eine Pause eingelegt werden.

Eingangs schilderten wir, dass Konzentrationsschwierigkeiten bei langweiligen Aufgaben entstehen. Automatismen dürfen nicht mit Langeweile verwechselt werden. Automatisierte Lerninhalte bilden einen Rahmen, der Konzentration fördert und in dem anspruchsvollere Aufgaben gelöst werden können.

Konzentrationsschwäche bei Kindern ist nicht ungewöhnlich

Grundsätzlich ist die Spanne der Konzentration bei Kindern kürzer als bei erwachsenen Menschen. Speziell bei Fächern, die dem Kind schwer fallen, verbraucht sie sich schneller. Konzentrationsstörungen bei Kindern zeigen sich sowohl im Unterricht als auch bei den Hausaufgaben. Die Konzentrationsspanne lässt im Laufe des Schultages u.a. in Abhängigkeit von der Dauer und der Komplexität des Unterrichtsstoffes nach – bei den einen früher, bei den anderen später. Konzentrationsleistung für die nachmittäglichen Hausaufgaben kann häufig nur noch mit Mühe oder gar nicht aufgebracht werden.

Teilleistungsstörungen und Konzentrationsschwäche

Teilleistungsstörungen, wie eine LRS oder Dyskalkulie, gehen bei vielen Kindern mit Auffälligkeiten in der neuromotorischen Entwicklung einher. Frühkindliche Reflexe, die eine, von der Natur vorgesehene, (Walte-)Zeit überdauern (persistieren), verstärken oder bedingen Konzentrationsschwierigkeiten in vielen Fällen. Eine nicht regelkonforme neuromotorische Entwicklung ist nur für Fachleute zu erkennen. Bei Kindern mit einer Konzentrationsstörung liegt oft der Verdacht oder eine Diagnose von AD(H)S vor. Medikamentös wird mit unterschiedlichen Präparaten des Wirkstoffs Methylphenidat behandelt. Die INPP-Methode bietet eine sinnvolle Ergänzung bzw. eine konservative Methode der Behandlung.

Persistierende(überdauernde) frühkindliche Reflexe: Ursache für Konzentrationsschwäche

Neuromotorische Entwicklungsverzögerungen entstehen durch das Überdauern der Baby-Reflexe. Zu diesen Reflexen zählen:

Sie wirken sich aus auf:

  • Motorik
  • Verhalten
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Lernen und schulischen Erfolg
  • Gleichgewicht
  • Geschicklichkeit
  • Regulations- und Steuerungsprobleme

Die Behandlung überdauernder frühkindlicher Reflexe mit Hilfe von sogenannten Turnübungen bietet die Möglichkeit, die Ursache einer Konzentrationsschwäche zu behandeln – nicht über eine kognitive Verhaltenstherapie und nicht medikamentös.

Die Behandlung überdauernder frühkindlicher Reflexe bietet die Möglichkeit nicht medikamentös und nicht kognitiv gesteuert über eine Verhaltenstherapie die eigentliche Ursache der Konzentrationsauffälligkeiten zu behandeln.

keyboard_arrow_up