Symmetrischer Tonischer Nackenreflex (STNR)

Wie bei FLR/ Moro, TLR und ATNR erfolgt die Auslösung der motorischen Aktion über das Gleichgewicht: Beim STNR führt die Beugung des Kopfes zur Brust zu einer symmetrischen Beugung der Arme und zur Streckung der Beine. Die Streckung des Kopfes in den Nacken verursacht eine Streckung der Arme und eine Beugung der Beine. Eine der Aufgaben des STNR ist es, den TLR aufzubrechen und dem Kind zu ermöglichen, die Schwerkraft zu überwinden, in den Vierfüßler Stand oder den Katzensitz zu kommen und beide Körperhälften unabhängig voneinander zu benutzen. Mögliche Auswirkungen von Restreaktionen des STNRs bei Fortbestehen über die eigentliche Zeit hinaus sind zu nennen:

  • Schwierigkeiten, die Hände und Füße still zu halten und auf dem Stuhl ruhig sitzen zu bleiben,
  • beim Schreiben, Lesen oder Essen am Tisch sinkt der Kopf immer tiefer, als könne das Kind seinen Kopf nicht halten oder als sei es kurzsichtig. Dabei werden die Beine häufig lümmelnd ausgestreckt oder das Kind fesselt seine Beine, indem es die Füße um die Stuhlbeine schlingt oder sich auf die eigenen Füße setzt, manche Kinder arbeiten gerne stehend, ein Bein angewinkelt auf dem Stuhl abgelegt oder möchten auf dem Bauch liegend lernen.
  • In der Schule zeigt sich die mangelnde Hand-Augen-Kopf-Koordination u.a. durch folgende Auffälligkeiten: Probleme mit dem Abschreiben von der Tafel, Schwierigkeiten, nach einem Aufblicken die richtige Zeile im Lesebuch wieder zu finden.
  • Das Erlernen des Schwimmens ist häufig erschwert da die Koordination zwischen Armen und Beinen nicht gut gelingt, da der Kopf zum Atmen in den Nacken überstreckt wird.
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