Tonischer Labyrinth Reflex vorwärts und rückwärts

Ausgelöst durch den Gleichgewichtsapparat im Innenohr erfolgt bei einer Beugung des Kopfes nach vorne (TLR vorwärts) eine Gesamtbeugung des Körpers nach vorne. Die Streckung des Kopfes in den Nacken (TLR rückwärts) fördert die wichtige Entwicklung aus der Fötalen Beugehaltung in die Streckung und leitet so die Aufrichtung gegen die Schwerkraft ein. Der TLR ermöglicht dem Baby erste Sinneswahrnehmungen der Schwerkraft und Raum-Lage-Beziehungen.

Mögliche Auswirkungen von Restreaktionen des TLR:

  • Restreaktionen des TLR behindern das Krabbeln. Die Krabbelphase ist im Leben des Kindes ein wichtiger Entwicklungsschritt, um Koordination, Gleichgewicht und Augenmuskelfunktionen miteinander zu verbinden. Alle folgenden Halte- und Stellreaktionen entwickeln sich nicht vollständig. Die Folge der mangelnden Kopfkontrolle führt zu einer Beeinträchtigung der Augenmuskelfunktionen (vestibulo-okularer Reflexbogen).
  • Das Gleichgewicht wird durch fehlerhafte visuelle Informationen negativ beeinflusst. Kinder mit gestörtem Gleichgewicht zeigen deutlich schlechtere Leistungen in der Schule. Das vom hessischen Kultusministerium unterstützte wissenschaftliche „Projekt Schnecke – Bildung braucht Bewegung“ können Sie hier herunterladen.
  • Schwierigkeiten in der Seh-, Hör- und/ oder Raumwahrnehmung mit negativen Folgen für die Lautunterscheidung, für die Unterscheidung von d und b, 23 und 32, links und rechts, für das Erlernen der Zeigeruhr oder für die Orientierung in der Zeit. Die irritierenden Rückmeldungen über die eigene Lage im Raum haben häufig auch tollpatschige Bewegungsmuster zur Folge.
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