Im Jahr 2006 entwickelte Dr. Grüning ein das Rechtschreibtraining, das sich seither fest in der pädagogischen Landschaft etabliert hat. Sein Ansatz basiert auf der fundamentalen Erkenntnis, dass der Lernfortschritt im Bereich des Lesens und Schreibens, insbesondere ab der 2. Klasse, maßgeblich davon abhängt, ob die Lernenden sich die optischen Schriftbilder der Bedeutungselemente – also der Morpheme – einprägen.
Diese Morpheme umfassen nicht nur die Wortstämme, sondern auch die Vorsilben und Endungen (Prä- und Suffixe), die zusammen die Struktur und den Sinn unserer Sprache ausmachen.
Die Unterrichtsmittel dieses Trainingskonzepts zielen darauf ab, den Schülern zu helfen, sich rascher und konsequenter vom reinen Schriftverständnis des Lese- und Schreibanfängers zu lösen. Traditionelle Methoden, die oft dem Motto „Schreibe, wie du sprichst!“ folgen, führen dazu, dass Wörter lediglich phonetisch abgebildet werden. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass Kinder Wörter wie „Fahrrad“ als „das Farat“ schreiben oder „Frühstück“ zu „das Früschtüg“ wird. Dr. Grünings Ansatz hingegen setzt einen Paradigmenwechsel!
Das Training forciert gezielt, dass die Lernenden beginnen, nicht mehr nur auf der Laut-Buchstabe-Ebene zu operieren, sondern auf der Ebene der Wortbedeutung und des Wortbildes. Das Ziel ist es, dass sie lernen, Wörter so zu schreiben, wie sie denken – also mit einem Bewusstsein für die Bedeutung und die inneren Strukturen der Wörter. Gleichzeitig ist das Training so aufgebaut, dass die Lernenden im Prinzip keine Fehler machen können – wichtig für den Automatisierungsprozess, dass die Kinder richtig, d. h. ohne Fehler üben können.