Meine Geschichte

„Komm doch rein, ist ganz nett hier!“

Diesen Satz hörte ich im Jahr 1999, als mein ältester Sohn nach den Sommerferien gerade in die Klasse fünf versetzt worden war. Ich selbst hatte fast das Studium der Sozialpädagogik an der FH Düsseldorf abgeschlossen und war auf Stellensuche. Da fiel mir die Anzeige eines LRS-Franchiseunternehmens ins Auge. Was LRS genau war, wusste ich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht, wohl aber, dass ich Lust hatte, Chef in meiner eigenen kleinen Schule zu sein. Bei Durchsicht der Unterlagen merkte ich, dass ich das Problem Lese-/Rechtschreibschwäche in der eigenen Familie sehr gut kenne, da sowohl meine beiden Söhne als auch ich und mein Vater betroffen waren – nur hatte das Problem bisher keinen Namen gehabt. Die Konflikte wie auch das Leiden, das in meiner Familie diesbezüglich herrschte, war groß – so groß, dass über das Thema Lernen leider auch nicht mehr im Guten zu reden war. Mein großer Sohn weigerte sich, ein entsprechendes Förderinstitut, das ein späterer Kollege von mir damals leitete, überhaupt zu betreten.

An dem bewussten Nachmittag war es ziemlich heiß und Fenster und Türen der Unterrichtsräume standen offen. Ein etwa gleichaltriger Junge, der den Aufstand meines Sohns mitbekommen hatte, kam heraus und lud ihn mit genau diesen Worten ein: „Komm doch rein, ist ganz nett hier!“. Mein bockiger Christian war so erstaunt darüber, dass ein Junge in seinem Alter ernsthaft behauptete, dass Lesen und Schreiben lernen ganz nett sein könne, dass er einen Schritt nach vorne machte. Und dies nicht nur in Richtung des Unterrichtsraums, sondern sinnbildlich für den Verlauf seines weiteren Lebens. Diese kleine Episode war nicht nur für meinen heute erwachsenen Sohn eine Wende, sondern auch für mich. Sie legte den Grundstein für das FiDD, wie es heute ist. Ich selbst lerne ausgesprochen gerne und beschäftige mich immer wieder mit neuen Ideen und Methoden, um das Förderangebot konsequent weiterzuentwickeln.

keyboard_arrow_up